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Studienauftrag / Umbau und Erweiterung Pflegeheim Zossstrasse, Ostermundigen

Bauherrschaft

Libella Stiftung für Pflege und Betreuung

Betreiberin

tilia, Stiftung für Langzeitpflege

Projektdaten

Studienauftrag 1.Rang / Ausführungsplanung und Bauleitung 2023 - 2028

Projekterläuterungen

Das 1988 als stationäre Alterseinrichtung der Gemeinde Ostermundigen eröffnete Alters- und Pflegeheim an der Zossstrasse 2 soll um- und ausgebaut werden. Das Bettenangebot soll ganz auf Einzelzimmer umgestellt und das Gebäude für die Nutzung als zeitgemässes Pflegeheim fit gemacht werden. Die Anzahl der Pflegezimmer wird von heute 44 auf neu 86 erhöht. Zudem besteht am heutigen Gebäude - mit Untergeschoss, Erdgeschoss und zwei schmaleren, einbündigen Obergeschossen - ein grösserer Erneuerungsbedarf.

Das Projekt schlägt eine Erweiterung und Aufstockung in Leichtbaukonstruktion über dem bestehenden Fussabdruck vor.Eine neue hinterlüftete und gedämmte Holzfassade kleidet das Pflegeheim einheitlich ein und ermöglicht eine einfach gehaltene, durchgehende Dämmebene mit kontrollierten und effizienten Anschlussdetails. Die heutigen vorspringenden Balkone, sowie das betonierte Tonnendach werden fassadenbündig, resp. geschossbündig rückgebaut.Die, den Gruppenräumen vorgelagerte Aussenraumschicht im Osten, sowie der Fassadenvorsprung im Westen akzentuieren die Gebäudemitte und betonen die Nutzungs- und Erschliessungsmitte über alle Geschosse.Zusätzlich wird die gut 70m lange Fassade durch Lamellen Bänder rhythmisiert. Sie sind den Pflegezimmer vorgelagert und schützen als Filterelement die Zimmer vor sommerlicher Sonneneinstrahlung, schaffen Privatsphäre als Sichtschutz und geben als visuelle Raumerweiterung zusätzlichen Halt vor den raumhohen Fenstern.Das Pflegeheim Zossstrasse wird nach der Sanierung und Erweiterung als einheitliches Gebäude, mit durchgehendem Erscheingungsbild und durchgehender Fassadengestaltung, im Park stehen.

Die neue platzartige Auftaktsituation im Nordwesten - ergänzt mit Grünvolumen - lädt ein und schafft eine grosszügige Adressierung für das Gebäude, deren Bewohner und Besucher. Fussgängerbereich und Vorfahrt sind gut sichtbar, klar organisiert und entflechtet. So ist der Vorplatz befreit von Verkehrsmanöver und spannt zwischen Pflegeheim und Kirchgemeindehaus einen Ort zum Verweilen auf.

Ein grosszügiger und offener Eingangsbereich im Innern des Gebäudes ist als Dorfplatz ausgebildet. Von hier aus sind alle wichtigen und publikumsorientierten Nutzungen erschlossen und erlebbar - er ist Drehscheibe und Verteiler. Beim Betreten des Gebäudes ist die Parkanlage im Osten direkt sichtbar und wird, vom Restaurant aus erschlossen, zur erweiterten Erdgeschossfläche.

Die zentrale Lift- und Treppenhausanlage führt in die drei Pflegegruppen der Obergeschosse, in das Untergeschoss und leitet zur Respirationsgruppe im Erdgeschoss Süd. Der, in der Gebäudemitte platzierte Haupterschliessungskern ermöglicht kurze Wege und Zonierungen in den Geschossnutzungen.Die drei Pflegegruppen von je 26 Pflegezimmern können so von der Mitte aus organsiert und für die BewohnerInnen identitätsstiftend ausgebildet werden (Nordflügel / Südflügel).Die Korridoraufweitungen sind klar rhythmisiert. Sie adressieren Pflegezimmer, Gruppenaufenthaltsräume, Stationszimmer und schaffen im Nord- und Südflügel grösszügige Bereiche zum Verweilen und Begegnen.